Bines und Toms Garden
  Bodenfilter
 
Bodenfilter:
 
Hier möchte ich einmal meinen „mini Bodenfilter“ vorstellen.
 
Also, Ausgangssituation war, dass ich mit meinen Nitratwerten nicht so 100% zufrieden war. Da ich meinen Teich mit Brunnenwasser auffülle, welches immer zwischen 50 und 100 ppm Nitrat aufweist, schaukelte sich das im Teich natürlich hoch. Selbst mit wöchentlichem Teilwasserwechsel gelang es mir nicht, den Nitratgehalt dauerhaft auf unter 50 ppm zu senken. Wobei man sich bei 50 ppm Nitrat noch keine Gedanken machen muss, immerhin erlaubt die Trinkwasserverordnung noch 50 ppm. Das Trinkwasser ist ja ein Lebensmittel und mit dem Teichwasser nur bedingt zu vergleichen. Teichwasser ist für die Fische ein Mittel zum Leben. 
 
Was tun, da Nitrat ja nach wie vor nicht nur den Pflanzen zur Verfügung steht?
 
Die Pflanzen wuchsen eigentlich relativ gut, wenn auch nicht alle. Binsen waren der absolute Renner. Abschneiden, neu austreiben, abschneiden, neu austreiben. Der Rest (Rohrkolben, Blutweiderich, versch. Kalmussorten) wuchsen so lala.
 
Ziel war es nun, den Nitratgehalt irgendwie zu senken. Ich machte mich dann über so genannte „Wurzelraumanlagen, bewachsene Bodenfilter, Abwasserreinigung mit Pflanzen“, und was noch so alles an Begriffen rumschwirrte, schlau.
 
Dabei kam ich zu dem Entschluss, dass im Teich ja eigentlich nur ein horizontal durchflossener bewachsener Bodenfilter zu Einsatz kommen kann. Da es sich hier ja um eine Filtereinheit im Kreislauf handelt war ein vertikal durchströmter Filter (der ja, damit er funktioniert nur im Intervall zu beschicken sein soll und auch keine Denitrifikation zulässt) nicht die Wahl. Ferner musste sichergestellt sein, dass das Wasser in jedem Fall durch das Substart (Blähton) muss! Wenn es irgendwie die Möglichkeit hat, sich andere Wege zu suchen dann funktioniert der Bodenfilter nicht. Das Wasser muss sich Wege an den Wurzeln und Blähtonteilchen vorbei suchen und gezwungen sein auf „Umwegen“ zum Auslauf zu kommen. Also Spülschächte, Absetzbereiche innerhalb und/oder unterhalb des Bodenfilters führen zu einem „no go“. So viel zu Theorie meines Vorhabens.
 
Wie war die Umsetzung in der Praxis?
 
Vom Platz her war ich begrenzt. Alle zur Verfügung stehenden Randbereiche des Teichs waren aus familienpolitischer Sicht nicht zu gebrauchen. Also hatte ich nur einen Platz von ca. 1m2 in der hintersten Ecke neben dem Teich zur Verfügung. Die Zuleitung war kein Problem (Schlauch). Der Ablauf war ebenfalls relativ leicht geklärt.
Als Behältnis dachte ich zuerst an Teichfolie, die ich dann mit der Teichfolie des Teichs verschweißen wollte. Dachte mir aber, dass, wenn ich es nicht vernünftig dicht bekomme, meine letzten Haare auch noch dran glauben. Also Mörtelkübel.
 
Ich besorgte mir Blähton, konstruierte den Zulauf über ein 75er HT Rohr horizontal in den Filter, der Einlauf geht von 5 cm bis auf ca. 25 cm tief in die Blähtonschicht. Von dort strömt das Wasser zurück in den Teich. Als Durchlaufgeschwindigkeit habe ich so um die 100 l/h angestrebt (ob das gut oder schlecht ist vermag ich nicht zu sagen, war eine Bauchentscheidung von mir). Das wäre dann 1-mal Filtervolumen in der Stunde, was auch für das dahinter geschaltete Zeolith von Vorteil ist.
 

 
Der Einlauf in den Teich geschieht noch in einen Kübel mit 8 kg Zeolith. Bepflanzt habe ich mit Binsen, Kalmus und Minirohrkolben.
 
 
 
Wie schon im Teich erfahren wuchs eigentlich nur die Binse. Der Rohrkolben und der Kalmus mäßig.
 
Nach ungefähr 8 Wochen habe ich dann zum ersten Mal den Nitratwert gemessen.
 
Brunnenwasser wie gewohnt 100 ppm, Teichwasser siehe da unter 10 ppm. Ich hatte dieses Jahr keine Schwebealgen, was ich aber nicht unbedingt dem Bodenfilter zuschreibe. Davon mache ich auch Wärme und Lichteinfluss mit verantwortlich.
Im Hochsommer hatte ich einige Fadenalgen und an sonsten glasklares Wasser bis auf 1,20 m.
 
Was in dieser Zeit eigentlich sehr unangenehm auffiel war Folgendes:
Diese Sch... Binsen hatte ich mir mehrfach ins Auge gestochen, die haben nämlich verdammt spitze Spitzen, und deswegen habe ich die Binsen jetzt aus dem Bodenfilter verbannt.
 
Nach ungefähr 8 Monaten sieht das Wurzelwerk jetzt so aus.
 
 
 
Den Bodenfilter habe ich mit Schilf (Variegatis-Humulis) neu eingepflanzt.
 
 
 
So, als Resultat kann ich nur sagen:
 
-           Ein Bodenfilter kann auch in einer kleinen Ausführung am einem kleinen Teich brauchbare Ergebnisse liefern.
-           Man muss lediglich aufpassen, dass das Substrat so durchströmt wird, dass es eine gewisse Verweilzeit im Bodenfilter hat und nicht durchgeschossen wird.
-           Die Wurzelbildung zeigte mir, dass es im Bodenfilter aerobe und anaerobe Zonen geben muss, denn einige Stellen der Wurzeln waren schwarz andere wiederum weiß und braun.
 

© TomHa 2008
 
  Auf unserer Homepage haben uns schon 12669 Besucher (22427 Hits) besucht. Ich hoffe die Seite hat euch gefallen.  
 
Diese Webseite wurde kostenlos mit Homepage-Baukasten.de erstellt. Willst du auch eine eigene Webseite?
Gratis anmelden