Zeolith
Zeolithe (oder Siedesteine genannt) sind chemisch sehr komplexe Silikat-Mineralien. Zeolithe treten in den unterschiedlichsten Farbschattierungen auf von weiß, gelb, braun und rosa.
Zeolith hat unterschiedliche Anwendungsmöglichkeiten. Z.B. wird Zeolith als Ionenaustauscher in der Wasseraufbereitung, als Molekularsieb und als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt. Für die Anwendung im Teich ist Zeolith eigentlich nur als Ionentauscher von Interesse.
Ionenaustausch heißt, Zeolith hat die Fähigkeit seine freien Kationen (positiv geladene Ionen) gegen andere auszutauschen. Dieser Austausch findet in den Poren des Zeoliths statt.
Zeolithkristalle sind hochporös und von mikroskopisch kleinen Kanälen (Porengröße etwa 0,4 nm = 4 angström = 0,0004 μm) durchzogen in denen Stoffe adsorbiert (adsorbieren bedeutet: Es lagert sich ein Atom/Molekül an der Oberfläche eines meist wasserunlöslichen, porösen Materials an) werden können. Zeolith hat eine Oberfläche von 1000000 m2/kg = 1 km2/kg. Somit ist die Oberfläche etwa 4000-mal größer als z.B. bei Blähton (aber Achtung, hierzu unbedingt auch die Nachteile beachten).
Vorteile von Zeolith
Zeolith hat hochinteressante Eigenschaften:
Ø Es kann Zeolith als so genanntes Molekularsieb verwenden. Molekularsiebe haben die Fähigkeit, kleine Partikel (Moleküle) zurückzuhalten.
Ø Zeolith hat weiterhin die Fähigkeit Ionen auszutauschen. In der Praxis bedeutet dies, dass Zeolith Ammonium adsorbieren (zurückhalten) kann, viele andere Schadstoffe werden von Zeolith geknackt. Zeolith ist also im Wasser ein hochwirksamer Biokatalysator.
Ø Dieser Austausch geschieht folgendermaßen:
Die am Zeolith angelagerten Natrium – Kationen werden gegen Ammonium – Kationen ausgetauscht. Zeolith hat eine Ionenaustauscherkapazität von 2,2 mmol/g. Das heißt:
Mit 1 kg Zeolith können rund 40 g Ammonium (NH4+) adsorbiert werden. Das entspricht in etwa der Menge Stickstoff, die durch Fütterung von ca. 500 g proteinreichem Futter in das Teichsystem eingebracht werden.
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Danach ist die Kapazität erschöpft und man muss mit Kochsalz regenerieren. Da das Zeolith ein Naturprodukt ist, welches Schwankungen in der Kapazität unterliegt, kann diese Angabe lediglich ein Anhaltswert sein.
Nachteile von Zeolith
Ø Zu den erwähnten Vorteilen hat Zeolith auch einige Nachteile.
Ø Auf Grund seiner geringen Porenöffnung kann es innen nicht von Bakterien besiedelt werden (0,0004 μm Porenöffnung, Bakterien haben eine mittlere Länge von 5 μm, und einen Durchmesser von 0,5 μm). Es bleibt dadurch nur auf der äußeren Oberfläche die Möglichkeit der Bakterienbesiedlung.
Ø Zeolith besitzt eine begrenzte Wirkfähigkeit. Nach geraumer Zeit muss Zeolith „reaktiviert“ werden. Mir liegen Aussagen vor, dass dies bis zu 8 Monaten betragen kann bis die Wirksamkeit nachlässt.
Ø Relativ hoher Anschaffungspreis (20 € für 25 kg Sack). Es werden ungefähr 1 – 2 kg Zeolith pro 1000 l Teichwasser empfohlen.
Anwendung von Zeolith im Teich
Ø Allgemein rechnet man 1 - 2 kg Zeolith pro 1000 l Teichwasser.
Ø Die Durchflussgeschwindigkeit soll zwischen 500 und 800 l/h liegen.
Ø Das Einbringen von Zeolith in eine Filtereinheit sollte in der Form einer Säule geschehen, also eher schmal und lang als breit und kurz. Das optimale Verhältnis zwischen Länge und Breite des Zeolithfilters liegt zwischen 4:1 und 10:1. Wobei eigentlich, wegen der längeren Verweildauer des Wassers, eher ein Verhältnis hin zu 10:1 angestrebt werden sollte. Ich setze das Zeolith in einem Kunststofftopf ein, der nur unten geöffnet ist. Dieser Topf steht direkt im Teich am Einlauf des Pflanzenfilters zum Teich. Dabei habe ich zwar nicht das ideale Längen – Breitenverhältnis, aber ich kann relativ einfach die Durchflussgeschwindigkeit steuern und das Wasser läuft auch langsam durch den Topf unten in den Teich zurück.

Regeneration des Zeoliths
Ø Nach einer gewissen Zeit lässt die Wirkung des Zeoliths nach. Dann wird es Zeit das Zeolith zu regenerieren. In der Regel reicht es in einem Teich mit mittlerer Belastung (kein Überbesatz an Fischen und keine Futtermengen, die nicht in kurzer Zeit gefressen werden) aus, wenn man einmal im Jahr das Zeolith regeneriert.
Dazu geht man folgendermaßen vor:
Pro Liter Wasser löst man einen gehäuften Esslöffel jodfreies Kochsalz. Diese Salzlösung gibt man über das Zeolith. Das Zeolith lässt man 24 Stunden in der Kochsalzlösung stehen und rührt in dieser Zeit ein paar Mal um. Danach schüttet man die Salzlösung ab und spült ein paar Mal mit frischem Wasser. Nun ist das Zeolith wieder einsatzfähig.